Erstmalig in seiner 30jährigen Geschichte führte der evangelische Singkreis Nieder-Ohmen am dritten Advent ein Werk von Ludwig van Beethoven in der Nieder-Ohmener Kirche auf. Zeit seines Lebens komponierte Beethoven nur zwei Messen, darunter seine C-Dur Messe, die zugleich von vielen leisen sowie von rauschhaften Passagen voller Gotteslob geprägt ist. Musikalisch wie inhaltlich setzte sich Beethoven intensiv mit dem Messtext auseinander und schrieb selbst über sein Werk: „Von meiner Messe glaube ich, dass ich den Text so behandelt habe, wie er noch wenig behandelt worden ist.“ Das ist deutlich zu spüren. Die Messe ist ein persönliches Zeugnis seines Glaubens, seines tiefen religiösen Bekenntnisses. Darüber hinaus ist es aber auch ein Bekenntnis der Aufklärung, wie Komponisten, die niemandem verpflichtet waren in der Zeit des denkerischen Aufbruchs, den Messtext zu interpretieren wagten. Am 16. Dezember unterstützten das Orchester der jungen Philharmonie Marburg sowie die Solisten Simone Unger (Sopran), Michaela Wehrum (Alt), Tobias Schäfer (Tenor) und Andreas Czerney (Bass) den Singkreis bei seiner Aufführung der C-Dur Messe. Unter der Leitung von Dekanatskirchenmusiker und Chorleiter Jens Amend glänzten Chor wie Solistinnen und Solisten. Neben der C-Dur Messe war die Ouvertüre zu „Die Geschöpfe des Prometheus“ zu hören. Tosender Applaus beendete das Konzert, eine durchweg gelungene Aufführung. Alle können mit ihrer Leistung, die Herausforderungen so großer Musik angenommen und mehr als souverän bewältigt zu haben, zufrieden sein.
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