St.-Barbara-Kirche Atzenhain

Die frühgotische St.-Barbara-Kirche stammt vermutlich aus der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts. Neben dem Baubestand aus der Romanik ist die Barbaraglocke (gegossen 1311) als älteste Glocke in der Gemeinde Mücke ein besonderes Schmuckstück, weil sie mit Fruchtmalerei und figürlichen Nischen aus vorreformatorischer Zeit verziert ist.

Die der Heiligen Barbara geweihte Kirche weist auf deren Verehrung in dieser Region hin, da sie als Schutzpatronin der Bergleute gilt. Ein ursprüngliches Patrozinium ist nicht eindeutig zu erkennen.

Die St.-Barbara-Kirche war früher eine Filialkirche des damaligen Kirchspiels Nieder-Ohmen, zu dem auch Klein-Eichen und Atzenhain gehörten. Im Innern sind noch die Weihekreuze und das Sakramentshäuschen sowie zwei bedeutende kirchliche Feste zu erkennen.

Die barocke Kanzel verdient besondere Beachtung. Sie wurde im Eigenbereich restauriert und zeigt geschnitzte Beschläge, die den ursprünglichen Motiven aus der germanischen Mythologie ähneln. Die Rokoko-Verzierungen an der Kanzel zeigen die Heiligkeit des Tabus über den Opfer Christi.

Dazu kommen das Stuckrelief mit den beiden Evangelisten Matthäus und Johannes sowie das Lamm Gottes über der Kanzel. Der rekonstruierte Altarraum wird von einer figürlichen Darstellung des Opfers Christi geschmückt.

In der Kirche findet sich außerdem eine Darstellung des Heiligen Georg mit dem Drachen und des Heiligen Nikolaus als Symbol für das Opfer Christi.

Die Kirche befand sich früher bis zum Siebenjährigen Krieg im Besitz des Landes Hessen. Nach dem Krieg wurde sie wieder in den Besitz der Gemeinde Atzenhain übergeben. Um 1980 wurde die Kirche saniert und unter dem Geläute der Stuckaltäre erneut ihrer Bestimmung zum Lob Gottes übergeben.