Puppenpfarrer Lüdke hielt die Predigt

Den Familiengottesdienst zum Thema “Jesus und die kleinen Leute” gestaltete am Sonntag in der Kirche in Nieder-Ohmen die KinderKirche mit, die jeden Samstag im Konfirmandensaal mit etwa 25 Kindern stattfindet. Mit dem Wochenspruch: “Der Menschensohn nicht gekommen ist, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben zu einer Erlösung für viele”, eröffnete Pfarrvikar Michael Koch den Gottesdienst vor vielen kleinen und groüen Besuchern. Mit den vier Liedern “Die güldene Sonne”, “Lasst uns miteinander”, “Wir sind die Kleinen in den Gemeinden” und “Herr, deine Liebe”, die verteilt über den Gottesdienst von Kindern und Gemeinde gesungen wurden, brachten eine erfreuliche musikalische Note hinzu.

Zur Predigt kam Puppenpfarrer Lüdke auf die Kanzel, getragen und gehalten von Pfarrvikar Michael Koch, was die Kinder freute und begeisterte. Pfarrer Lüdke sagte in seiner Predigt:
“Guten Tag, meine hoch verehrte Gemeinde, mein Name ist Lüdke, Pfarrer Lüdke. Ich bin jetzt schon einige Jahre im Ruhestand und zu Hause ist mir langweilig. Deshalb freue ich mich immer, wenn ich tatkräftig in einem Gottesdienst mitwirken darf und jungen Kollegen wie dem Herrn Koch mit meiner immensen Erfahrung und meinem fundierten Wissen unter die Arme greifen kann. Er forderte die Kinder zum Singen der ersten Strophe des Liedes “Wir sind die Kleinen in den Gemeinden” auf, das in seiner Predigt zum Wegweiser wurde und sagte dann: “Ich bin klein, weil ich noch ein Kind bin. Ich muss noch wachsen, damit ich groü werde! Ein Kind ist zwar von der Körpergröüe her betrachtet ein kleiner Mensch, das ist nicht zu bestreiten, aber davon sollten wir uns an dieser Stelle nicht in die Irre führen lassen. Die Körpergröüe sagt nämlich nichts über die wahre Gröüe eines Menschen aus. Innen drin kann auch ein Kind ganz groü sein. Es gibt doch tatsächlich erwachsene Menschen, die glauben, dass Kinder nichts zu sagen hätten. Oft sind das Menschen, die sich selbst ganz wichtig nehmen. Als die Kinder damals zu Jesus wollten, da sagten auch viele Erwachsene: “Nein, das dürft ihr nicht. Jesus hat wichtigeres zu tun, als sich mit euch zu beschäftigen. Es folgte die 2. Strophe “Wir sind die Kleinen” und in der Predigt wurde von Zachäus gesprochen: “Ich fühle mich klein, weil ich mich oft falsch verhalte. Deshalb bin ich allein und fühle mich klein, das erste Beispiel dafür, dass sich auch Erwachsene klein fühlen können.” Nach dem 3. Vers kam die Sprache auf Bartimäus. Er fühlte sich klein, weil er immer auf die Hilfe der anderen angewiesen ist. Pfarrer Lüdke sagte: “Und wie oft gibt es Situationen in unserem Leben, in denen wir auch Hilfe brauchen.” Nach der 4. Strophe wurde über die Samariterin geredet,, die sich klein fühlte, weil sie fremd war und die anderen nichts mit ihr zu tun haben wollten. Pfarrer Lüdke aber sagte: “Man kennt solche Menschen, denen andere aus dem Weg gehen, weil sie fremd sind, weil sie aus einem anderen Land kommen, weil sie eine andere Hautfarbe haben, weil sie eine andere Religion haben oder weil sie ganz anders angezogen sind. Da gibt es Menschen, die sagen: Was wollen die denn hier? Guck mal, wie die aussehen, wie die rumlaufen. Fremd ist bedrohlich. Ein Fremder hat es deshalb oft sehr schwer. Viele gehen ihm aus dem Weg, viele wollen nicht mit ihm reden oder spielen. Der Fremde merkt, dass ihn hier keiner haben will. Er fühlt sich wie die Samariterin fremd, ausgeschlossen, allein und ganz klein. Zum Schluss nach dem 5. Vers sagte der Puppenpfarrer: “Wir haben gesehen, dass Menschen auf ganz unterschiedliche Art und Weise klein sein können. Sie können klein sein, weil sie noch Kinder sind; sie können sich klein fühlen, weil sie Fehler in ihrem Leben gemacht haben; sie können sich klein fühlen, weil sie auf andere angewiesen sind und weil sie fremd und ungewollt sind. Und was tut Jesus? Er kommt zu allen, die klein sind. Er kommt zu den Kindern und segnet sie; er kommt zu Zachäus, zum blinden Bartimäus und zu der Samariterin. Und so kommt Jesus Christus auch zu uns, wenn wir uns klein fühlen.”

Im Anschluss brachten die Kinder Körbe mit Brot und Weintrauben an die Bänke und sagten beim Weitergeben: “Jesus macht dich groü und stark!” Ganz besonderer Dank gilt an dieser Stelle dem Team der KinderKirche mit Pia Mölcher, Nelli Wendl, Tanja Reinhardt und Daniela Ziersch, ohne die ein solcher Gottesdinst nicht möglich wäre.

von Werner Döring